Mathe kann ein A… sein. Das gilt auch für unser Verhältniswahrecht. Je mehr Menschen wählen gehen, desto schwieriger haben es extremistische Parteien und Gruppierungen überproportional repräsentativ in unseren Parlamenten vertreten zu sein, denn diese Parteien mobilisieren ihre Wählerschaft in besonderem Maße.
Hier ein kleines Gedanken-Experiment zur Veranschaulichung mit einfachen Zahlen und einem überschaubaren System von 5 Parteien. Die Parteienlandschaft in unserem Land ist noch vielfältiger und das Gesamtthema ist deutlich komplexer, da wir auch Kandidat:innen direkt wählen. Zur Verdeutlichung wo das Problem liegt, habe ich das möglichst anschaulich vereinfacht.
Bei 100 Wähler:innen verteilen sich alle Stimme gleichmäßig auf 5 Parteien. Es bekommt also jede Partei 20 Stimmen und erlangt damit auch 20% im Wahlergebnis.
Gehen nun von allen Parteien bis auf einer nur 76% der Wähler:innen wählen und geben ihre Stimmen ab, eine Partei schafft es aber weiterhin ihre 20 Wähler:innen zu motivieren, dann erlangt diese eine Partei schon 25% am Gesamtergebnis der Wahl.
Ist nun die gesamte Wahlbeteiligung bei 76%, aber eine Partei motiviert weiterhin all ihre 20 Wähler:innen, so gewinnt diese sogar mit 29% sehr deutlich.
Warum habe ich in diesem Beispiel 76% Wahlbeteiligung gewählt? Dieses war die Wahlbeteiligung bei der letzten Bundestagswahl 2017. Wenn Sie also mit einer demokratischen Partei sympathisieren, dann gehen Sie bitte wählen. Nutzen Sie die Zeit vor der Wahl und kommen mit den verschiedenen Parteien in Kontakt, wenn Sie mögen. Aber ganz wichtig für den Schutz unserer Demokratie ist es, dass Sie bitte wählen gehen. Nur so schützen wir uns davor, dass wir in Extreme abgleiten, die auf keinen Fall gut für Deutschland sind.
Das Wahlprogramm der Grüne finden Sie hier: Wahlprogramm – BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN (gruene.de)