Am Wochenende hatte ich zu den sich anbahnenden Verhandlungen von CDU und Grünen einige Gespräche. Der Tenor war oft, die Grünen würden den Wohlstand gefährden, denn Grüne Politik müsse man sich ja schließlich leisten können.
Aber ist das wirklich so?
Kurzfristig gedacht, mag das stimmen. Wir fordern zum Beispiel den Ausbau erneuerbarer Energie, mehr Mittel für den ÖPNV und wollen in der Ernährung auf biologische Erzeugung umsteigen. Drei Beispiele, die ich mal beliebig aufgeführt habe. Es soll hier auch nicht um das Ausrechnen auf Heller und Pfennig ankommen, sondern ich möchte einmal den Blick für das große Bild weiten.
Nehmen wir nur die letzten beiden Katastrophen in NRW. Das Hochwasser aus dem Sommer 2021 und nun, noch nicht einmal 12 Monate später, die Verwüstungen in Ostwestfalen. Diese Kosten sind die Folgekosten rückwärtsgewandter Klimapolitik. Wir können auch die explodierenden Rohstoffpreise für fossile Energieträger nehmen. Auch das ist eine Folge kurzfristigen Denkens. Auch hier zahlen wir alle nun Subventionen für eine Preissenkung, die mit einem Energiesektor basierend auf erneuerbare Energien nicht notwendig gewesen wäre.
Was ich damit sagen will
Jeder Euro, der uns langfristig hilft, solche Kosten zu vermeiden, ist ein gut investierter Euro. Denn damit verringern wir Wiederaufbaukosten oder die Abhängigkeit von Preisexplosionen auf internationalen Rohstoffmärkten. Dieses kurzfristig teurere Leben ist eine Investition in die Zukunft unserer Kinder. Wir Grünen haben nicht nur dafür die Konzepte, sondern wir haben zugehört und suchen den Dialog mit der Wirtschaft, damit wir mit den richtigen Rahmenbedingungen unterstützen. Und wir sorgen mit einem fairen Ausgleich (Stichwort: Energiegeld) dafür, dass sich jeder in unserem Land diese Transformation auch leisten kann.
Wir brauchen Rückenwind und Support für die anstehenden Verhandlungen. Schaut kritisch auf unsere Ergebnisse, die in den kommenden Wochen öffentlich werden und achtet auf den „Grünen Faden“. Seid konstruktiv in der Kritik und gestaltet mit uns das Land.