#NieWiederIstJetzt!

Es gibt Tage, da kotzt mir das Internet mit all seiner Menschenverachtung direkt ins Gesicht. Rechte Hetze, Falschmeldungen, Misstrauen und das Ausspielen gesellschaftlicher Gruppen in Reden Tweeds und Zeitungsartikeln. Denke ich an Tagen wie heute an diese geballte Informationsflut, dann wird mir angst und bange. Wenn sich demokratische Akteure als Hauptgegner Bezeichnen, sich gegenseitig unwählbar machen und wir von Unsagbarem überrollt werden.

Heute können wir an vielen Stellen konkret erleben, was aus dieser Verschiebung in unserer Diskussionskultur werden kann. Denn heute wird an vielen Orten der Pogromnacht gedacht. Einem Tag, der die offene Verfolgung von Minderheiten und Juden eingeleitet hat. Ein Tag, der das dunkelste Kapitel unserer Geschichte einläutete, wie viele Menschen glauben. Dabei gingen diesem Tag viele Verschiebungen im politischen Diskurs und in der Gesellschaft voraus. Auch damals wurden im Vorfeld immer öfter die Grenzen des Unsagbaren überschritten und wurde Zwietracht zwischen Gruppen der Gesellschaft geschürt.

Wir dürfen es nicht zulassen, dass wir wieder am Vorabend einer solchen Menschenverachtung stehen. Denn Artikel 1 unseres Grundgesetzt gilt für jede und jeden in unserem Land: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt.“

Also lasst uns heute aufstehen und für diesen Artikel unserer Verfassung einstehen und uns gegen Antisemitismus in jeder Form stellen.

Um 18:00 Uhr findet in der Innenstadt die Gedenkfeier am Platz der Synagoge 1 statt. Das ist der Abschnitt der Marktstraße zwischen Lohstraße und Petersstraße. Ab 16:00 Uhr finden dort schon Gedenkengebete und Mahnungen statt.


Links:
Pogrom/Reichspogromnacht | bpb.de
GG – Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland (gesetze-im-internet.de)

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